auf alten Pfaden - Ein Herzensprojekt
Auf den alten Pfaden von Perchta zu Samhain
Bria erschrak nicht. Etwas in ihr erkannte diese Gestalt, lange bevor der Verstand es konnte.
Vergiss nicht: Das Ende ist der Anfang,
und Dunkelheit ist nur das Kleid des Lichts.“
2. Mythologie: Die Schwelle der Welten
Samhain ist der Moment, an dem die Welt innehält. Das Licht ist geschwunden, die Ernte eingebracht, und das Leben zieht sich in die Tiefe zurück. Die Kelten sahen in diesem Zeitpunkt das Ende des alten Jahres und den Beginn des neuen – nicht im Frühling, sondern im Dunkel. In dieser Nacht öffnen sich die Tore zur Anderswelt. Ahnen, Geister und Naturwesen sind uns nah, und die Grenzen zwischen Vergangenheit und Gegenwart lösen sich auf. Doch Samhain ist kein düsteres Fest. Es ist ein heiliges Innehalten – ein bewusster Schritt in den Kreis des Lebens.
Perchta verkörpert genau diesen Übergang. Sie ist die Hüterin der Schwelle, die zwischen Licht und Schatten wandelt. Ihr Name – von „bercht“ = hell, leuchtend – verrät ihre zwiespältige Natur: Sie ist die Strahlende im Dunkel, die Dunkle im Licht. Sie bringt Ordnung in das Chaos, prüft, was Bestand hat, und führt die Seelen auf ihrem Weg.
So wie Samhain die Zeit der Ahnen ist, ist Perchta die Führerin der Ahnen, die Seelenbegleiterin, die das Gleichgewicht wahrt. In alten Sagen zieht sie mit den „wilden Seelen“ durch die Lüfte, begleitet von Gänsen, Wölfen oder Spinnrädern, die wie Sterne funkeln. Ihr Weg ist der Zyklus selbst – das ewige Werden, Vergehen und Wiederkehren.
In der Begegnung von Samhain und Perchta zeigt sich eine uralte Wahrheit:
Der Übergang ist kein Bruch, sondern ein Fließen.
Die Dunkelheit ist nicht das Ende, sondern der Schoß, in dem das Licht neu geboren wird.
Perchta erinnert uns daran, dass auch wir Teil dieses Kreises sind – dass wir Altes loslassen dürfen, um Neues zu empfangen.
Samhain ist das Tor. Perchta ist die Stimme, die hindurchführt.
3. Naturspiritueller und druidischer Blickwinkel: Der Weg nach innen
Im druidischen Weltbild ist die Natur nicht nur Kulisse, sondern Spiegel und Lehrmeisterin. Jeder Baum, jeder Stein, jeder Windstoß trägt Bedeutung – und jede Jahreszeit spricht ihre eigene Sprache. Samhain ist jene Zeit, in der die Erde ihre Energie nach innen zieht. Was über den Sommer gewachsen ist, kehrt nun in die Wurzeln zurück.
Für den Druiden ist dies keine Zeit der Trauer, sondern der Weisheit. Denn die Dunkelheit ist die Mutter des Lebens. Im Verfall liegt der Same des Neuen.
Perchta verkörpert genau diese Erkenntnis: Sie ist die weibliche Kraft des Übergangs, das uralte Prinzip von Reinigung, Prüfung und Erneuerung.
So wie der Druide im Herbst die Kräuter trocknet, die Samen sortiert und das Feuer der Erkenntnis bewahrt, so sortiert Perchta die Seelenkräfte der Welt.
In der Natur zeigt sich dieses Prinzip überall:
Das Laub fällt, um die Wurzeln zu nähren.
Der Frost kommt, um die Erde zu reinigen.
Die Tiere ziehen sich zurück, um neue Kraft zu schöpfen.
Ein druidisch inspirierter Mensch wird diese Zeit daher nicht mit Lärm und Ablenkung füllen, sondern mit Stille, Reflexion und Dank.
Samhain lädt ein, sich selbst zu prüfen:
Was in mir darf gehen?
Was darf überwintern?
Welches Licht will ich im Dunkel hüten?
Ein einfaches Ritual in dieser Zeit kann helfen, die Verbindung zu vertiefen:
Ein kleines Feuer oder das Licht einer Kerze – ob in einer Schale oder am Waldrand – steht für die innere Flamme. Dazu legt man zwei Symbole: Eines für das, was gehen darf (z. B. ein trockenes Blatt), und eines für das, was bleiben soll (z. B. ein Stein oder Kristall).
Dann spricht man:
„Ich lasse los, was mich bindet,
und bewahre, was mich stärkt.
Perchta, Hüterin der Schwelle,
leite mich durch den Winter.“
Dies ist kein Zauberspruch im modernen Sinne – es ist ein druidisches Bekenntnis zur Kreislauferkenntnis. Man tritt bewusst in den Zyklus ein und wird Teil des heiligen Gleichgewichts zwischen Werden und Vergehen.
Perchta und Samhain lehren uns gemeinsam, dass wahre Magie nicht im Äußeren geschieht, sondern im Inneren – in der Wandlung des Herzens, im stillen Erkennen der eigenen Schatten und des darin verborgenen Lichts.
Der Druide weiß: Wer durch die Dunkelheit schreitet, wird zum Lichtträger.
Und wer Perchta begegnet, begegnet letztlich sich selbst – der tiefen, uralten Seele, die im Rhythmus der Erde schlägt.
4. Herzensprojekt „Perchtas Pfad“: Eine Einladung

Perchtas Pfad ist mehr als ein Name – es ist eine lebendige Verbindung zwischen Mythos, Natur und Seele.
Dieses Herzensprojekt ist aus dem Wunsch entstanden, die alten Kräfte unserer Landschaft wieder erfahrbar zu machen: Die Magie der Hügel, die Sprache des Waldes, die Weisheit der Jahreszeiten.
Hier begegnen sich Volksglaube und Druidentum, alte Sagen und moderne Achtsamkeit.
Es geht darum, die uralten Geschichten nicht nur zu erzählen, sondern sie zu leben – in Ritualen, in Kunst, in Stille und Begegnung.
Samhain und Perchta sind dafür Sinnbild und Beginn:
Sie führen uns in die Dunkelheit, damit wir unser eigenes Licht finden.
Sie erinnern uns daran, dass Spiritualität nicht Flucht ist, sondern Heimkehr – zurück
zur Erde, zurück zu uns selbst.
Wer diesem Weg folgt, entdeckt, dass in jedem Nebel ein Geheimnis liegt, in jedem Windzug eine Botschaft, in jedem Stein ein Gedächtnis.
Perchtas Pfad möchte diese Verbindung wieder sichtbar machen – sanft, achtsam und im Einklang mit der Natur.
Wenn du dich von diesen Worten angesprochen fühlst, wenn du die Sprache des Landes wieder hören und seine Mythen neu entdecken möchtest, dann folge @perchtaspfad auf Instagram.
Dort findest du Geschichten, Rituale, Hintergründe und Inspirationen, um die alten Wege im heutigen Leben wieder lebendig werden zu lassen.
Gehe den Weg mit offenem Herzen,
und du wirst finden, dass Perchta nicht nur eine Sagengestalt ist –
sondern ein Teil von dir.
Text von Siul, Fotos: Siul mit KI Unterstützung












